Griechischer Tempelbau

Nur selten wurden die Säulen aus einem einzigen Steinblock gehauen (Monolithen) - viel öfter wurden sie aus Säulentrommeln, die mit Holzzapfen in der Trommelmitte untereinander verbunden waren, zusammengesetzt.

Als Faustregel für die Säulenanzahl eines Tempels gilt sechs Frontsäulen mal 13 Säulen an der Längseite, woraus sich der Begriff Hexastylos herleitet. Später wurden aber auch noch größere Tempel gebaut. Allgemein verhält sich die Stirn- zur Längsseite im Verhältnis 1:2.
Die Säulen wurden von meist 20 senkrechte flachen Rillen (Kanneluren), die durch scharfkantige Grate getrennt waren, durchzogen, wodurch das Aufwärtsstreben und die Kraft des Gebälktragens zum Ausdruck kommt.
Am Säulenhals bündeln Querrillen die Kanneluren und lenken wie das Kapitell in die Horizontale über. Das Ende der Säule und den Anfang des Kapitells markieren drei Ringe (Anuli). Dieses besteht aus einem kreisrunde Wulst (Echinus) und einer quadratischen Auflageplatte (Abakus), die die Tragkraft der Säule auf eine größere quadratische Fläche leitet.

Auf den Säulen ruht das Gebälk, das aus zwei Teilen, dem waagrechten Gebälk (Epistyl) und dem eigentlichen Dachgebälk besteht.
Das Epistyl besteht wiederum aus zwei Teilen, dem Architrav und dem Fries. Der Architrav, ein schmuckloser Steinbalken, verbindet die Säulen miteinander und hat eine durchlaufende Leiste (Taenia) am oberen Rand. Auf ihm liegt der geschmückte Fries, in dem sich Reliefplatten (Metopen) mit mythologische Szenen und Platten mit senkrecht gegliederten Dreistegen (Triglyphen) abwechseln. Unter der Taenia sitzt unter jeder Triglyphe eine kurze Querleiste (Regula) mit Tropfen (Guttae).

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