Griechischer Tempelbau

III. Die Ionische Ordnung

Die ionische Ordnung entstand im 4. Jh. v.Chr. und teilt sich in die vorwiegend aus den Griechensiedlungen an der kleinasiatischen Küste stammende ost-ionische Ordnung und die attisch-ionische Ordnung der ägäischen Inseln. Die ost-ionische Ordnung ist von fremden Einflüssen geprägt, welche auch die Verzierungen der Tempel zur Folge hatten. Vorliebe des formenreichen ost-ionischen Stils ist eine schwellende, "feminine", üppige und orientalisierende, schmuckhafte Gliederung. Die präzise und kleinteilig gestraffte attisch-ionische Ordnung ist schlanker, schwungvoller, zierlicher und eleganter als die dorische Ordnung.

attisch-ionische Ordnung Im Unterschied zur dorischen Säule steht die ionische Säule auf einer Basis, meist eine quadratischer Platte (Plinthe) und ist durch Hohlkehlen (Trochilen) sowie den nach oben überleitenden Wulst (Torus) reich gegliedert. Attika bildete den Sockel jedoch zur Basis um, nur noch eine Hohlkehle wurde von zwei Wülsten umgeben.
Der Säulenschaft mit einer Länge von 8,5 bis 9,5 Säulendurchmesser war dabei wesentlich höher als der dorische und zudem waren die Schwellung im unteren Drittel und die Verjüngung nach oben kaum ausgeprägt, weshalb die ionische Säule eine schlankwüchsige aufstrebende Gestalt hatte. Aufgrund dieser wurde sie zunächst im Innenbau bevorzugt. Gleichzeitig vergrößerte sich der Säulenabstand auf zwei Säulendurchmesser.
Die Kanneluren - von 20 auf 24 an der Zahl gestiegen - sind durch Stege und nicht mehr Grate getrennt, tiefer ausgehöhlt und werden durch halbkreisförmige Bögen am Ende einer Säule geschlossen statt stumpf auf den Boden bzw. die Anuli zu treffen.

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