Griechischer Tempelbau

IV. Die korinthische Ordnung

Die korinthische Ordnung ist eine elegantere Variante der ionischen Ordnung und, da sie sich nie zu einer selbstständigen Ordnung entwickelt hat, eigentlich nur eine Säulenordnung, denn sie unterscheidet sich von der ionischen nur wesentlich im Kapitell und leicht in der Basis der Säule.

korinthische Säule Das Kapitell besitzt nun einen locker gefügten Aufbau des Echinus aus Akanthusblättern, zu dem sitzt in der Mitte des Abakus eine Abakusblume. Die Basis, aus der der Säulenschaft aufsteigt, besteht nun aus nur einer Hohlkehle (Trochilus), die aber von zwei Wülsten (Torus) eingefasst wird. Außerdem werden die Unterschiede zwischen attisch- und ost-ionischer, nämlich Friesband bzw. Zahnschnitt, beide im Gebälk verwendet, wobei der Zahnschnitt über dem Friesband angeordnet ist.
Das Kapitell der korinthischen Säulen ist Ausdruck einer neuen Kunstleistung und wurde ab dem Ende des 5. Jh. v.Chr. verwendet. Die korinthische Säulenordnung war in der hellenistischen und der römischen Kunst wegen der wunderbaren Ornamentik und der aufwendigen, durchbrochenen Form sehr beliebt, beispielsweise für das sogenannte Kompositkapitell in der römischen Kunst.


V. Die Auswirkungen des griechischen Tempelbaus

Kirchen lassen sich weder funktionsgeschichtlich noch architektonisch auf den griechischen Tempelbau zurückführen. Und dennoch prägt der griechische Tempel noch heute unsere Welt: Säulen, Halbsäulen, Arkaden, Giebel und der goldene Schnitt gehören spätestens seit der Renaissance selbstverständlich zum Repertoire der Architekten und sind in veränderter Form auch in zeitgenössischen Bauten zu finden.

Johannes Sauset, Klasse 12a, AMG

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